"Auf der Fahrt nach Kinango. Eine Naturfahrt, welche auf holpriger Strasse durch einen Wildpark führt. Danach nur Dürre!
Die gesamte Fahrt dauert etwa eine Stunde. Ich frage mich: WAS finden die Tiere hier noch zu essen? Auch die Menschen leben in grosser Not, die wir nur verstehen, wenn wir ihnen nahe sind. Soll ich den Einsatz «eines Tropfens auf den heissen Stein» also wagen? Die Antwort ist ein JA! Wir haben sie nicht vergessen. Einige Freunde aus der Schweiz sandten mir Geld, und ich kaufte damit Nahrungsmittel. So gelangen an rund 400 Familien für ca. fünf Tage Nahrungsmittel.
Seit fünf Jahren hat es in diesem Gebiet von Kenia nicht mehr geregnet. Warum ziehen diese Menschen nicht fort, frage ich mich. WOHIN denn? Und Kinango ist ihre Heimat.
Ob sich dieses Gebiet in den vergangenen Jahren klimatisch verändert hat, weiss ich nicht. Aber ich weiss, dass während der Kolonialzeit die Engländer die fruchtbaren Gebiete für sich beanspruchten und die Einheimischen in Dürregebiete verdrängten. Leider blieb das so. Nach der Unabhängigkeit Kenias wurden ihnen ihre Länder nicht zurückgegeben.
Und wie steht es mit der Bewässerung? Das Wasser liegt sehr tief im Boden. Bohrungen wären nur mit Spezialgeräten möglich. Dafür aber fehlen die Mittel!
Inzwischen hat es in Kinango heftig geregnet. Die ausgetrockneten Böden hatten Mühe, das Wasser aufzunehmen. Es kam zu Überschwemmungen. Aber insgesamt hat sich die Lage derzeit etwas entspannt.
Die Abhängigkeit des Menschen von der Natur spürt man an solch einem Ort sehr intensiv..."
Brunnenbau in Kenia (Sozialprojekt des IW Clubs Frauenfeld)
Ein weiterer Blick nach Kenia...