Kalenderblatt März 2018 - Gedanken von Kathrin Wuhrmann

Donnerstag, 1. März 2018

"Für ein paar Tage besuchte ich eine junge Studentin in Bungoma, einer Studentenstadt nahe Uganda. Die Anreise mit dem Bus dauerte zwanzig Stunden. 
Ich lebte mit ihr zusammen in ihrem kleinen Zimmer. In einer Ecke befand sich eine Art Küche, etwas abgegrenzt davon gab es einen Platz,  wo man sich waschen konnte. Fliessendes Wasser gab es keines. Das Bett haben wir uns geteilt. Ein Moskitonetz mussten wir vor Sonnenuntergang noch kaufen. Die Studentin hatte keines. Es war heiss im Zimmer, besonders spürbar während des Schlafens. Die Toilette befand sich ausserhalb, 50 Meter entfernt, mit einem Schlüssel abzuschliessen und von mehreren Personen benutzt. Es war so schmal drin, ich konnte mich kaum drehen. In der Mitte hatte es ein Loch. Dieses Leben war für mich zuerst mal gewöhnungsbedürftig.
In zwei Häuserreihen hatte es mehrere solcher Zimmer. Schöne Musik ertönte aus einer Stube.  Ich klopfte an und ein junger Mann öffnete. Ich fragte ihn, wie die CD heisse. Wir kamen ins Gespräch. Und er nahm sich Zeit, um mir etwas von Bungoma zu zeigen. Wunderbar!

Auf dem Spaziergang schwatzten wir über die Politik. Die Wahlen standen an. Das Thema war in aller Munde. Intensiv diskutierend liefen wir eine belebte Strasse entlang. Plötzlich stoppte ich, sah dieses Mädchen an der Hauswand stehen. Es staunte, ich auch. Wie HÜBSCH dachte ich. Eigentlich ist das Mädchen ja schmutzig, dennoch wirkte es so reizend.
Es kennt nichts von Politik, aber es weiss, was Hunger und Durst heissen. Hoffen wir, dass die Politik in ihren Entscheidungen dieses Mädchen und so viele andere Kenyaner berücksichtigt und nach Möglichkeiten sucht, das Leben dieser Menschen sukzessive zu verbessern".

 

Bitte E-Mail und Anhang beachten


Von: kathrin.wuhrmann@bluewin.ch [mailto:kathrin.wuhrmann@bluewin.ch]
Gesendet: Dienstag, 20. Februar 2018 20:30
An: ruthlang@bluewin.ch
Betreff: erste Infos

 

Liebe Ruth,

nun sind bereits 4 Wochen verstrichen, seit ich wiederum in Kenya bin.
In diesen Tagen starten wir mit Eurem Geld.
Und zwar dieses Mal ist es nicht für einen Wasserbrunnen, sondern für den Bau von verschiedenen Toiletten.

Wir hatten eigentlich vor, ein Dorf zu besuchen, von wo wir wussten, dass sie nach einem Brunnen gefragt hatten und es wäre ebenfalls für ein ganzes Dorf gewesen. Aber kurz später meldete sich ein Tourist, welcher offerierte, dort einen Brunnen zu bauen. Da er angekündigt hatte, allenfalls noch weitere Brunnen zu bauen, dachten wir, dass wir das als Chance sehen und wandten uns den Toiletten zu.

Dies ist mindestens ein so grosses Problem, wie das Wasser. Viele gehen einfach noch in den Busch. Und das ist nebst unhygienisch sehr gefährlich der Schlangen wegen.

Wir starteten jetzt mit vorderhand 3 Brunnen.
Einen für eine Familie, denen wir bereits ihr Haus sanierten (mit Eurem Geld). Dieses Frau wirkt inzwischen ca 30 Jahre jünger! Sie wirkte extrem alt, nun aber sieht man sie als junge hübsche Frau mit einem grossen Strahlen im Gesicht.
Wir konnten ihr nebst der Hausrenovation auch noch den Boden innen machen lassen (war vorher nur Erde) und 3 Betten mit Netzen und Bettinhalt geben.

Dann im selben Dorf, wo wir Euren Brunnen bauen konnten, entschieden wir uns für eine weitere Toilettenanlage für mehrere Häuser. Die Menschen sind sich gewohnt, dies zu teilen. So wird diese Toilette inmitten von verschiedenen Häusern gegraben werden.

Dann noch jemand in meiner Nähe, wo ich wohne. Diese haben zwar eine Toilette, aber es ist katastrophal. Man kann kaum rein und das Toilettenhaus ist am Zusammenfallen, nur aus Erdwänden. Auch diese Anlage wird für mehrere Familien sein.

So ungefähr wird eine Toilette auf wahrscheinl. ca CHF 700.-- kommen. So können wir ca 3 bauen mit Eurem Geld.

Ich hoffe, dass dies für Euch ok ist?? Es wäre nicht gut gewesen, hätten wir uns dem Bau der Wasserbrunnen gewidmet, wenn nun dieser Tourist sich da einsetzen will und das mit den Toiletten ist wirklich ein riesiges Problem.
Wahrscheinlich können wir dann noch weitere bauen, z.b. mit dem Geld von unseren zwei Markttagen am Weihnachtsmarkt in Herisau, wo wir einen Umsatz von CHF 1'600 erzielen konnten.

Ich werde bald Genaueres mitteilen, aber im Anhang hänge ich vorerst mal einige Infos rein.

Ganz herzlichen Dank und liebe Grüsse

Kathrin

 

Dokumente im Anhang